Kursnummer: 24B058106

Akademietage: Was ist der Mensch? - Vom Neandertaler zur Generation Z

18. AkademieTage in Bietigheim-Bissingen

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Wir werden die "Reise der Gene" verfolgen und dabei Einblicke in die Ausprägungen körperlicher Merkmale, Ausbreitung kultureller Techniken und neue Erkenntnisse zur Besiedlungsgeschichte Europas erhalten. Die Entwicklung des Sozialverhaltens von Kindern wird experimentell untersucht abhängig von ihrer kulturellen Umgebung, wie etwa Namibia und Deutschland.
Der Mensch beginnt bereits, Maschinen mit sozialem Verhalten auszustatten. Begegnet er bei der Konstruktion humanoider Roboter seinem technischen Ebenbild?
Das, wie auch die vielen weltweiten Krisen macht uns Angst. Wie können wir damit umgehen? Gibt die Philosophie eine Antwort?
Wie arbeitet unser Gehirn? Können wir unseren Überzeugungen vertrauen oder wird unsere Wahrnehmung mehr von Fantasie bestimmt als wir denken?
Die Generation Z, die in diese "Neue Welt" hineingeboren ist, tickt anders - und irritiert uns. Wo braucht es ein Umdenken?

Eine Veranstaltung der Stadt Bietigheim-Bissingen, des Dachverbandes für Seniorenarbeit Bietigheim-Bissingen und der Schiller-Volkshochschule Kreis Ludwigsburg, in Zusammenarbeit mit der Bietigheimer Zeitung.

Mittwoch, 6. November
9.00 Uhr: Begrüßung durch OB Jürgen Kessing

Die Reise unserer Gene: Eine Geschichte über uns und unsere Vorfahren
Prof. Dr. Johannes Krause

Die noch junge Wissenschaft der Archäogenetik befasst sich mit der Gewinnung und Analyse genetischen Materials aus archäologischen Funden wie Knochen und Zähnen. Damit gelingt es beispielsweise, aus prähistorischen Skeletten menschheitsgeschichtliche Ereignisse zu rekonstruieren, die für Archäologen und Historiker häufig im Verborgenen bleiben. Insbesondere der Zusammenhang zwischen Migration und Epochenübergängen in der prähistorischen Zeit lässt sich mittels Grabbeigaben u. a. archäologischen Artefakten lediglich begrenzt untersuchen. So wurde über viele Jahre diskutiert, ob der Übergang von den Wildbeutern zu den frühen Ackerbauern am Beginn der Jungsteinzeit in Europa im Zusammenhang mit einer Einwanderung aus dem Nahen Osten stand, oder ob es sich um eine kulturelle Weitergabe innovativer Techniken sowie domestizierter Tiere und Pflanzen handelte. Um derartigen Fragen auf den Grund zu gehen, haben Archäogenetiker tausende prähistorische Individuen genomweit untersucht, so auch den Ötzi. Bei diesen Untersuchungen hat sich gezeigt, dass die Besiedlungsgeschichte Europas seit der Eiszeit von zahlreichen Migrationsbewegungen - sowohl nach Europa hinein als auch hinaus - geprägt ist. Damit einhergehende Vermischungen haben Spuren bis hin zu den heute lebenden Westeurasiern hinterlassen. So können mittlerweile mit Hilfe der Archäogenetik bestimmte Krankheitsbilder, Merkmale wie Haut-, Haar- und Augenfarbe sowie andere Anpassungen über mehrere tausend Jahre hinweg genetisch zurückverfolgt werden.

Pause

11.15 Uhr
Kultur macht Mensch: Entwicklungs- und kulturpsychologische Perspektiven auf menschliches Erleben und Verhalten
Dr. Roman Stengelin

Kulturelle Variation ist ein zentrales Merkmal menschlicher Psychologie - keine andere Spezies zeigt eine derartige Vielfalt hinsichtlich ihrer Erfahrungs- und Verhaltensweisen. Um den Menschen als kulturelle Spezies besser zu verstehen, ist die kindliche Entwicklung von entscheidender Bedeutung. Jedoch is überraschend wenig über die Kindesentwicklung außerhalb westlicher, post-industrieller Gesellschaften bekannt.
Im Vortrag wird anhand von Beispielen aus der kulturvergleichenden Entwicklungspsychologie erläutert, warum kulturelle Perspektiven für die Psychologie notwendig sind, um eine globale und allgemeingültige Wissenschaft des menschlichen Verhaltens und Erlebens zu werden. Dabei wird aufgezeigt, wie Kultur die Kindesentwicklung prägt und welche Auswirkungen dies auf unser Verständnis der menschlichen Natur hat.

Mittagpause

14:15 Uhr
Gehirn und Alter - deutlich besser als gedacht
Prof. Dr. med. Mathias Berger

Aktuelle Forschungen zeigen, dass das nicht von einer Erkrankung betroffene alternde Gehirn leistungs- und anpassungsfähiger ist, als lange vermutet. Das wurde nicht zuletzt in der COVID-Pandemie deutlich, in der ältere Menschen sich in der Regel deutlich besser an die Stresssituation anpassen konnten, als jüngere Menschen.
Die Denkgeschwindigkeit bleibt bis zum 60. Lebensjahr weitgehend stabil. Ältere Gehirne aktivieren zusätzliche Strategien und Hirnregionen zur Kompensation. Erfahrung und Wissen gleichen altersbedingte Veränderungen aus. Soziale und emotionale Kompetenzen verbessern sich mit dem Alter, was allgemein als Altersweisheit bezeichnet wird. Lebenslanges Lernen und geistige Aktivität helfen, die Gehirnfunktionen zu erhalten.

Donnerstag, 7. November

9.00 Uhr
Begegnen wir uns in humanoiden Robotern selbst?
Prof. Dr. Michael Decker

Roboter werden nach Aussagen der Robotikforschung immer sozialer, lern-fähiger und damit adaptiver. Das sind Eigenschaften, die wir typischer Weise Menschen zuschreiben. Kommt zu diesen internen Eigenschaften dann noch eine menschenähnliche äußere Gestalt, könnte man sagen, der Mensch begegnet seinem technischen Ebenbild.
Im Vortrag wird aus interdisziplinärer Perspektive der Stand der humanoiden Robotik beleuchtet und hinterfragt, inwiefern die "menschlichen" Eigen-schaften - sozial, (künstlich) intelligent oder autonom - Robotern zugeschrie-ben werden können. In konkreten Anwendungsbeispielen werden die sozio-technischen Veränderungen diskutiert, die mit dem Einsatz von humanoiden Robotern einhergehen können.
Die Kooperation zwischen Mensch und (humanoidem) Robotern wird aktuell als besonders vielversprechend angesehen, daher wird ein Augenmerk auf die Zuschreibung von Verantwortung in dieser Kooperation gerichtet.

Pause

11.15 Uhr
Zu viel Angst, zu wenig Zuversicht?
Jürgen Wiebicke

Wir erleben gerade vielfältige Krisen: vom Krieg in Europa über die Klimaka-tastrophe bis hin zu den Folgen der Pandemie. Das alles wirkt sich auf unser Lebensgefühl aus. Viele Menschen sehen ihre Komfortzone und ihr privates Leben von allen Seiten bedroht, was Gefühle wie Angst, Wut und Hilflosigkeit hervorruft.

Die Philosophie hatte gerade in Krisenzeiten ihre Sternstunden, und Jürgen Wiebicke analysiert mithilfe der großen Denkerinnen und Denker wie Montaigne, Arendt, Jaspers und Sartre unsere heutige Situation. Er zeigt, dass es ein Mittel gibt gegen die Angst: das Denken.

Mittagspause

14.15 Uhr
Wie tickt die Generation Z und wieso anders als wir denken?
Dipl.-Psych. Rüdiger Maas, M. Sc.

Die neue Generation
Sie drängen selbstbewusst in den Arbeitsmarkt und ihr Verhalten führt zu Irritation bei den älteren Generationen. Umso wichtiger ist es, sich mit diesen jungen Menschen auseinanderzusetzen und sie zu verstehen. Welche Herausfor-derungen und welche Potenziale bietet sie? Was kann sie begeistern, was motiviert sie?
Was benötigen diese Kohorten in einer Welt, die sich immer schneller und viel-fältiger entwickelt, um gute Entschei-dungen für ihren Lebensweg zu treffen? Was macht sie stark bzw. wie kann sie unterstützt werden? Wie gelingt der Brückenschlag zwischen den unter-schiedlichen Generationen und braucht es ein Umdenken in der Arbeitswelt und in der Schule?
Fragen, die Rüdiger Maas auf Basis aktueller Forschung direkt auf die unterneh-merische Praxis abgestimmt pointiert und anschaulich beantwortet, Impulse setzt und Lösungswege aufzeigt.

Die elektronische Broschüre finden Sie hier
Akademietage 2024

kurstermine

  • Mi, 06.11.2024, 08:30 - 16:30 Uhr, Bietigheim-Bissingen, Kronenzentrum, Großer Saal
  • Do, 07.11.2024, 08:30 - 16:30 Uhr, Bietigheim-Bissingen, Kronenzentrum, Großer Saal

kursort

Bietigheim-Bissingen, Kronenzentrum
Kronenplatz 5
74321 Bietigheim-Bissingen

Parkmöglichkeiten:für Gehbehinderte: Barrierefreiheit örtliche Gastronomie: zu Fuß erreichbar Aufzug auch von der Tiefgarage nach oben zu den Vortragssälen.


Weitere Informationen:

Parkplatz am Kaufland

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Beginn 06.11.2024, 08:30 - 16:30 Uhr

Kursnummer24B058106
Dozentin/DozentProf. Dr. Michael Decker
Rüdiger Maas
Prof. Dr. Johannes Krause
Jürgen Wiebicke
Dr. Roman Stengelin
Prof. Dr. med. Mathias Berger
Zeitraum/Dauer2x, 06.11.2024
OrtKronenzentrum, Kronenplatz 5, Großer Saal
Gebühr70,00 €
Erm. Gebühr50,00 €
StatusDer Kurs ist noch frei
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